20th Century Fox
von Sandro Danilo Spadini
Gin Baker (Catherine Zeta-Jones) ist eine ebenso schöne wie intelligente Versicherungsagentin. Sie hat den Auftrag, dem Meisterdieb Robert MacDougal (Sean Connery) das Handwerk zu legen. Dieser
steht im Verdacht, ein bei ihrem Arbeitgeber versichertes Rembrandt-Gemälde entwendet zu haben. Mit der Absicht, MacDougal eine Falle zu stellen, fliegt Gin nach England. Um ihn zu überführen,
gibt sie sich selbst als Einbrecherin aus und bittet den kantigen Einzelgänger, sie bei ihrem nächsten Coup zu unterstützen. Das Objekt der Begierde ist eine äusserst wertvolle chinesische Maske,
welche unter grössten Sicherheitsvorkehrungen bewacht wird. Da Gin im Besitz des Codes ist und MacDougal Herausforderungen liebt, kommt es zur Zusammenarbeit. Doch MacDougal bleibt misstrauisch
und entdeckt schliesslich Gins doppeltes Spiel.
Der Millennium-Coup
Nichtsdestotrotz steigt der Einbruch. Erst als MacDougal die Maske in den Händen hält, stellt er Gin zur Rede. Aber die clevere Schönheit hat noch einen Trumpf im Ärmel: Sie plane in der
Silvesternacht zum Jahre 2000 eine Bank in Malaysia um die Kleinigkeit von acht Milliarden Dollar zu erleichtern... MacDougal lässt sich überzeugen und beim Zuschauer kommen erste Zweifel an Gins
hehren Absichten auf. Als in Kuala Lumpur schliesslich auch noch Gins Vorgesetzter (Will Patton) auftaucht, ist die Verwirrung komplett und die einst so klar umrissene Rollenverteilung wird mehr
und mehr undurchsichtiger. In der Folge entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, bei welchem natürlich auch die amouröse Komponente nicht fehlen darf.
Popcorn-Movie mit Stil
Obschon «Entrapment» an Klischees nicht gerade
spart, vermag er dank seines mit zahlreichen überraschenden Wendungen gespickten Plots zu überzeugen. Auch das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller trägt zu einem vergnüglichen und
unterhaltsamen Kinoerlebnis bei. Besonders die Wortgefechte im ersten Teil sind zuweilen ein Ohrenschmaus. Catherine Zeta-Jones («The Mask of Zorro») beweist hier, dass sie nicht nur durch
optische Reize zu überzeugen vermag, sondern auch an Ausstrahlung und Talent einiges vorzuweisen hat. Und Sean Connery hat von seiner Coolness aus vergangenen James-Bond-Tagen nun wirklich gar
nichts eingebüsst und ist als wortgewandter, raffinierter Meisterdieb Robert MacDougal die Idealbesetzung. Hinzu kommt eine meist solide, mitunter auch aussergewöhnliche Inszenierung von
Regisseur Jon Amiel («Sommersby», «Copykill»). Lediglich die zum Teil recht unpassenden Actionszenen und einige logische Ungereimtheiten trüben neben dem erwähnten Griff in die Klischeekiste
etwas das Bild. Das muss man jedoch in Kauf nehmen, schliesslich ist «Entrapment» eindeutig in die Kategorie der Popcorn-Movies einzuordnen, gehört aber dabei ganz unzweifelhaft zu den
gelungeneren Filmen.