von Sandro Danilo Spadini
Noch ein Schmuckstück im Ramschladen Videospiel-Verfilmungen ist Xavier Gens’ «Hitman». Denn anders als die meisten Produktionen aus diesem für grausligste kinematografische Gräueltaten gefürchteten Genre verfügt
das hier über eine richtige Geschichte. Selbige mag zwar dann doch recht dünn sein, kratertiefe Logiklöcher aufweisen und sich etwas gar grosszügig beim Plot des Hochpower-Actioners «Shooter» und
der Konstellation der «Bourne»-Reihe bedienen; doch immerhin wird hier nicht nur geballert, geknüppelt und gefochten – wiewohl dies natürlich schon auch exzessiv gemacht wird. Im Fokus des mit
eastwoodscher Maulfaulheit auffallenden und mit einer Prise Sex gewürzten Geschehens steht eine bereits im Kindesalter entpersonalisierte Killermaschine (Timothy Olyphant), die nach einem
vermeintlich verunglückten Attentat auf den russischen Präsidenten (Ulrich Thomsen) nicht mehr nur von Gesetzeshütern aller Couleur, sondern auch von seinen eigenen Leuten quer durch Europa
gejagt wird. Die sich den Namen durchaus verdienende Handlung vermag die durchgehend auf eine artifizielle Ästhetik setzende Regie auf ansprechend flüssige Weise über die Runden zu bringen, doch
versagen sie und die CGI-Abteilung in den formelhaften und nur im übertragenen Sinn blutleeren Actionsequenzen, sodass mit diesem Hybrid letztlich also niemandem so wirklich gedient ist.