Diese seit sieben Jahren laufende britische Krimiserie um Korruption in den obersten Polizeichargen schafft das seltene Kunststück, von Staffel zu Staffel besser zu werden. Im Zentrum der
Handlung stehen die Anti-Korruptions-Abteilung AC-12 einer nicht näher bestimmten britischen Stadt und die Inspektoren Steve Arnott (Martin Compston) und Kate Fleming (Vicky McClure) sowie deren
Chef Ted Hastings (Adrian Dunbar). Die eigentliche Hauptfigur indes wechselt von Staffel zu Staffel – nochmals so eine Besonderheit dieser absolut bemerkenswerten Serie: Nicht nur die Guten und
Aufrechten sind es, die sich hier redlich unsere Aufmerksamkeit verdienen, sondern fast mehr noch jene, die zumindest teilweise vom rechten Pfad abgekommen sind und das Objekt der stets
wendungsreichen Ermittlungen sind. Zu Glanzauftritten kommen so Stars der britischen Fernsehszene wie Keeley Hawes oder Daniel Mays (beide «Ashes to Ashes») sowie Stephen Graham (Al Capone aus
«Boardwalk Empire») und Kinostar Thandie Newton («Crash»).
Am Ende jeder Staffel ist ein Handlungsblock zwar abgeschlossen; der grosse Spannungsbogen von «Line of Duty» ist dann aber jeweils nochmals ein Stück weiter gespannt. Und so harrt die Frage nach dem wirklichen
Strippenzieher in diesem Geflecht aus Polizeikorruption und organisiertem Verbrechen auch nach der im Mai dieses Jahres abgeschlossenen und natürlich abermals brillanten fünften Staffel noch
immer ihrer Beantwortung. Irgendwie fies zwar, aber der Freude auf Staffel 6 durchaus dienlich.